GMX, T-Online und Web.de scheinen sich für ziemlich schlau zu halten: „E-Mail made in Germany bietet unseren Kunden einen hohen Sicherheits- und Datenschutzstandard und steht für Produktqualität und Zuverlässigkeit“ verkünden sie stolz auf e-mail-made-in-germany.de. Zum besseren Verständnis gibt es noch eine Visualisierung dazu.
Marketingtechnisch in der Tat eine naheliegende Aktion im Zuge der NSA-Affäre auf pseudo-Datenschutz zu setzen. So weit, so schlecht. Das Problem an der Sache ist, dass es kein neues Produkt gibt. Also keine neuen Accounts, keine neue Technologie und somit auch keine höhere Sicherheit. „E-Mail made in Germany“ ist ganz normales E-Mail. Die oben genannten 3 Firmen haben sich lediglich entschlossen ihre Mailserver untereinander via SSL-Verschlüsselung kommunizieren zu lassen.
Das war es auch schon! Sie tun also schlicht das, was viele Provider seit schon immer tun und da eigentlich selbstverständlich nicht mal für erwähnenswert halten. Die Inhalte der Mails werden weder verschlüsselt, noch würden die Mails auf verschlüsselten Festplatten gespeichert. Hier wird das Problem genauer erklärt:
- „Das Sommermärchen von der sicheren Email“ (Chaos Computer Club)
- „Irreführend und gefährlich“ (t3n.de)
Diese Übersicht setzt dem ganzen die Krone auf:
„Email made in Germany“ ist also unsicherer als De-Mail, was wie wir wissen ebenfalls nicht sicher ist. Damit würde ich nicht werben wollen.
Wirklichen Schutz erreicht man zum Beispiel durch die Verwendung von PGP, eine Anleitung wie man Emails damit selbst verschlüsseln kann findet ihr auf Caschys Blog. Wem das zugegebenermaßen verständlicherweise zu krass ist der kann zum Anfang darüber nachdenken einen sicheren Instant Messenger wie Threema zu verwenden.
Eine wirklich lustige Inszenierung, die die sich da überlegt haben…