Accentbuster Technews 0202-2020

Der Gearporn zum Dienstag (nach der Nacht von Freitag auf Montag)

Wer den Gerät nicht kennt, um welchen es hier gehen soll, dem sei gesagt, dass der/die/das (vmtl. alles erlaubt!) Roland TB-303 so etwas war wie ein verfrühter, damals noch in Japan produzierter Prototyp einer Behringer TD-3 Bassline-Maschine war. Dieser wurde noch ohne Verzerrer-Einheit und jeglichen Timing-Schnickschnack wie MIDI o.ä. ausgestattet. Da man auch bzgl. der Bauteile nicht auf große Lagerbestände zurückgreifen konnte, baute ein Team um Tadao Kikumoto einfach alles ein, was gerade im Labor zu finden war und halbwegs passen konnte. Daraus resultierte ein völlig unterschiedlicher Klang der gebauten Prototypen. Da man auch nicht wusste, wie die sechs oben angeordneten Regler korrekt zu verwenden waren, erkannte man das volle Potential nicht und stellte enttäuscht den Bau der Prototypen wieder ein.

Nun zu meinem Teil der Geschichte:

Von einem Vorbesitzer, der in einer Gartenhütte nahe Berlin musizierte, erwarb ich vor mittlerweile einigen Jahren meine zweite (echte) Roland TB-303, nachdem ich ebenfalls gefühlte 523 Hardware-Clones und genau 2 Software-Emulationen ausgiebig getestet und in Produktionen verwendet hatte. Mittlerweile kam zu den Clones auch noch eine Replik dazu. Ein paar von diesen Geräten habe / nutze ich heute noch, von einem wird weiter unten noch die Rede sein.

Das Gehäuse dieser TB-303 sah zum Zeitpunkt meines Erwerbs wirklich „räudig“ aus, wie das folgende Bild zeigt:

dreckige TB 303 Roland

Äußerst selten: Rostbildung an einer ehemals silbern lackierten Plastikkiste

Da das Gehäuse zwar schlimm heruntergekommen aussah, ich mich aber ab dem ersten gespielten Ton in den Klang verliebt hatte, musste ich sie dennoch mitnehmen. Unter anderem einem ordentlichen (und starkem chlorbleichehaltigen) Bad unterzug ich das Gehäuse dieses Schätzchens, wonach es absolut desinfiziert war und wenigstens nicht mehr dreckig aussah. Jedoch hatten der oder die Vorbesitzer ganze Arbeit geleistet und über eine ehemals stark abgenutzte Lackierung schon überlackiert und sogar eine durchsichte Klebefolie übergeklebt. Unter anderem berichte ich darüber bereits hier.

Nach dieser Reinigung war die TB-303 zumindest auch für Foto-Shootings wieder geeignet, wovon ich auch regen Gebrauch machte, siehe Accentbuster @ Instagram.

Ein paar Auszüge hieraus:

Roland TB 303 Ganesha

Ebenfalls selten gleichzeitig auf Bild festgehalten: Ganesha und TB-303

 

Verkleidungsutensil Roland TB 303

TB-303 zweckentfremdet als Verkleidungsutensil beim Shooting für die „303 Dimensions“-Sendung auf di.fm

Nach einer Weile stellte ich jedoch fest, dass ich gerne auch mal wieder eine TB-303 mit relativ frischem Aussehen im Studio in der Ecke stehen hätte. Bereits seit einiger Zeit war mir eine eBay-Anzeige aufgefallen, jemand (nennen wir ihn „Kosta“) bietet hier Ersatzklebefolien im originären Silber mit schwarzer Beschriftung oder in Schwarz mit weißer Beschriftung. Da ich mir zunächst nicht sicher war, fragte ich im Experten-Kreis „TB-303 Owners Club“ (dem ich auch angehörig bin, Zutritt nur mit TB-303) bzgl. Erfahrungen mit der Qualität dieser Folien. Prompt gab es darauf einige (sogar internationale) „Resonance“ (:P) und sogar Diskussionen um die Qualität der Folien. Auch der Anbieter selbst klinkte sich in die Diskussion mit ein, woraufhin ich beschloss, je einmal eine silberne und schwarze Folie zu ordnern und es einfach auszuprobieren. Da ich neben der Roland TB-303 auch in Besitz einer TT-303 bin, dachte ich mir, ich teste es zunächst einmal an einem Testobjekt, bevor ich am Ende „verunstalte“. Am Ende habe ich nun zwei Geräte, die zwar äußerlich TB-303 sind, jedoch nur in einem davon ruht das schöne „smaragdgrüne“ Switchboard mit den 536f-Transistoren.

Die mathematisch korrekte „TB-nomische Formel“ zu dieser Operation lautet also: 1xTB-303 + 1xTT-303 + 2xFolie = 2xTB-303

Im Schnellverfahren (2 Geräte in ca. 5 Minuten) – wohlgemerkt ohne das Gehäuse jeweils vom Innenleben zu trennen, wie es von manchen Spezialisten empfohlen wurde – reinigte ich die Oberflächen der beiden Geräte und klebte die Folien auf. Ich finde, das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Beide Geräte sind mindestens optisch deutlich aufgewertet:

Beste Grüße (und geep de acid gumming like dis!)

Euer Accent B

Dieser Beitrag wurde am in Musik abgelegt.
DRK Aktion Deutschland hilft Spende Ukraine

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert