und zwar so richtig. anders kann ich es nicht beschreiben was da gerade abläuft bei jako. was ist passiert? trainer baade hatte sich mitte april in seinem fußball blog abfällig über das neue jako logo geäußert. dem zweitgrößten hersteller von teamsportbekleidung in deutschland fällt nichts besseres ein, als direkt einen anwalt einzuschalten: abmahnung, unterlassungserklärung + saftige rechnung. der blogger löscht den beitrag und bezahlt. wer nun „recht“ hat oder ob man die sache auch einfacher hätte regeln können lasse ich mal so dahin gestellt.

ende gut alles gut?

weit gefehlt! anfang august sucht die firma (vielleicht sogar die beauftragete kanzlei von sich aus?) nach besagtem, bereits gelöschtem beitrag im internet und wird beim tschechischen newsaggregator newstin fündig. dass dort lediglich blogeinträge erfasst und unter schlagworten auf einem eigenständigem portal angeteasert werden entzieht sich scheinbar deren verständnis und es wird unterstellt, dass der beitrag erneut (aktiv) veröffentlicht wurde und abermals wird eine (inzwischen wesentlich höhere rechnung) gestellt.

soweit meine zusammenfassung, wen es genauer interessiert der kann das ganze auf allesaussersport.de detaillierter nachlesen. der witz an der sache ist, dass die aktion mehr als nach hinten losging: obwohl erst vor knapp 15 stunden verfasst ging der artikel inzwischen „um die welt“ behaupte ich einfach mal bewusst übertrieben. twitter machts möglich, bereits über 200 kommentare und backlinks sowie eine 9 seitige diskussion im eintracht forum kommen nicht von ungefähr.

ein klassisches eigentor, das ganze nennt man dann den streisand effekt. dieser beschreibt den versuch bestimmte informationen zu entfernen. dies kann jedoch dazu führen, dass diese noch stärker verbreitet werden. wenn man bei jako vorher gewusst hätte was ein solches vorgehen wegen „unzulässiger schmähkritik“ an wellen schlägt hätte man es sicherlich toleriert. aber wer den schaden hat, braucht bekanntlich für den spott nicht zu sorgen und so verbreitet sich die größte juristeninternetbullshitstory ever told unaufhaltsam weiter.

inzwischen erscheint der oben schon erwähnte allesaussersport beitrag „wie jako anderen leuten das letzte trikot auszieht“ bei einer google suche nach jako bereits auf platz 6 und netzpolitiks artikel über jakos social media kampagne auch auf seite 1. noch schlechtere pr geht wohl kaum, aber warten wirs ab wie der konzern reagiert wenn morgen besimmt das eine oder andere print-magazin darüber berichtet und nochmal wesentlich mehr leser aus der offline welt (ja, die gibts auch noch) erreicht werden.