Da war es wieder einer weniger: letzte Nacht haben US-Behörden den Filehoster Megaupload geschlossen und vier Mitarbeiter der Firma in Neuseeland festgenommen, darunter auch der Geschäftsführer Kim Schmitz. Meiner Meinung nach zweifelhafte Schätzungen belaufen sich auf 175 Millionen US-Dollar, die angeblich mit dem Dienst verdient wurden.
Daraufhin haben Anhänger von Anonymous für Stunden den Internetauftritt des FBI lahmgelegt. Die Seiten von Universal Music und der R.I.A.A. (Recording Industry Association of America) sind nach wie vor offline.
Nach eigenen Angaben hatte megaupload.com mehr als 1 Milliarde Visits, 150 Millionen registrierte Nutzer und etwa 50 Million Besucher pro Tag. Der Dienst wurde durch Werbung und kostenpflichtige Premium-Accounts finanziert.
Wenn man bedenkt, dass dem Kapitän der Costa Concordia „nur“ 15 Jahre Haft drohen und der Megaupload-Mann wahrscheinlich mehr als 20 Jahre kriegt, dann sind diese US-Gerichte schon unglaublich unverhältnissmäßig. Echt übel.
Man darf nicht vergessen, dass es hier um handfeste Interessen geht, die mit Sicherheit immer im Sinne der Urheberrechts-Inhaber laufen werden, denn diese sind nun mal im Besitz des Contents.
Ja, aber dennoch sollte klar sein das auch 500 Millionen Dollar schaden kein Menschen leben aufwiegen. Vorallem wenn man bedenkt das es doch eigentlich für die Amerikaner im passenden Moment passiert. Jetzt wo gerade stark über SOPA diskutiert wird. Und nun als Resonanz, Anonymous ihren Schabernack, in Form von DDOS, treibt. Was eigentlich nur als Vorteil für die SOPA Befürworter gewertet werden kann. Aber das alles ist auch nur reine Spekulation, was daraus nun schlussendlich wird, wird sich zeigen.
Die Welt spielt verrückt, aber keiner unternimmt etwas dagegen. Hier stimmen die Verhältnissmäßigkeiten nicht mehr…
Es war ja auch nur eine Frage der Zeit, wann dieser ehemalige „Börsengänger“ wieder einen Coup landet.
Der erste war ja schon nicht unumstritten. Dies war hoffentlich der letzte!