Eine nicht repräsentative Umfrage unter meinen Kollegen hat ergeben, dass die meisten mit folgendem Phänomen vertraut sind: Nachdem man etwas bestellt hat wartet man auf die Zustellung der Lieferung durch Hermes, klickt sich ungeduldig durch die Sendungsverfolgung um irgendwann festzustellen, dass der letzter Sendungsstatus „Kunden nicht angetroffen“ lautet – obwohl zur angegebenen Zeit definitiv jemand zuhause gewesen ist.
Der Empfänger wurde zum 1. Mal nicht angetroffen. Wir werden einen weiteren Zustellversuch durchführen.
Nächster Versuch, gleiches Spiel. Nichts gegen die Paketboten, ohne die Jungs wären wir ziemlich aufgeschmissen und ich möchte ungern tauschen, aber die Logik dahinter will sich mir nicht so recht erschliessen: Würde es nicht genauso lange dauern das Päckchen einfach abzugeben statt eine Benachrichtigung über die angeblich nicht mögliche Zustellung einzuwerfen? Aussteigen müssen sie ohnehin und je nachdem wo der Briefkasten angebracht ist sind sie wie in meinem Fall ohnehin bereits im Haus.
Google-Suchen mit den entsprechenden Keywords listen viele Forenbeiträge von unzufriedenen Kunden auf den ersten Seiten, es scheint sich also nicht um Einzelfälle zu handeln. Klar, das Thema gehört in die Kategorie Luxusprobleme / First World Problems, aber als Amazon Prime Kunde, der seine Pakete in der Regel von DHL am nächsten Werktag bekommt ist man natürlich verwöhnt. Ob sich Amazon einen Gefallen damit tut Lieferungen für Prime-Kunden teilweise auch über Hermes abzuwickeln wage ich stark zu bezweifeln.
Meine Frage beim Kundenservice, ob es möglich sei im Bestellprozess den Logistikdienstleister zu wählen, oder meinetwegen im Profil Hermes komplett zu sperren, wurde konkret nicht beantwortet. Allerdings hat mir ein engagierter Mitarbeiter glaubhaft versichert, dass Amazon meine Zufriedenheit sehr wichtig ist. Als Entschädigung für die Verzögerung wurde meine Prime-Mitgliedschaft kostenfrei um einen Monat verlängert, was bei mittlerweile 69€ Jahresgebühr immerhin 5,75€ entspricht.