Ich habe zwar nicht viel Ahnung von Journalismus, aber wie man es meiner Meinung nach nicht machen sollte sieht man seit Dienstag Mittag. Via Twitter entdeckte ich diese, wie ich finde sehr zutreffende Liste an Dingen, die wir nach einer Flugzeugkatastrophe definitiv nicht sehen wollen:
Was in den Medien als Berichterstattung getarnt wird ist leider oft nichts als Clickbait. Der Artikel „Absturz des Journalismus“ auf BILDblog.de fasst einige Perlen zusammen. Hashtags mit der Flugnummer und sonstigen unnötigen Buzzwords spare ich mir an dieser Stelle. Wer bis hierhin nicht weiss um was es geht lebt vermutlich in einer gänzlich anderen Welt.
Sowas macht mich wütend: Ein Twitter User berichtet, dass er kürzlich den Flug für seinen Chef umgebucht hat. Sofort melden sich „Journalisten“ bei ihm, um Kontaktdaten für ein Interview zu erfragen. Dieser gab daraufhin die einzig richtige Antwort:
Bitte schreibt an: essindmenschengestorben@ihrsensationsgeilenaffen.de@christophpagel @focusonline @marcello_huffpo pic.twitter.com/toIKpzC3HM
— Timø (@Timotion) March 24, 2015
Zwei Tage nach dem Unglück wird heiter weiter gemutmaßt und ohne alle Fakten zu kennen gegen den Copilot, dessen voller Name und Wohnort inzwischen bekannt ist gehetzt. Sämtliche „Experten“ und Sachverständige dieser Welt werden für sinnentleerte Spekulationen vor die Kamera gezerrt.
Traurig:
.@BILD zeigt den Co-Piloten unverpixelt, @N24 stand vor seinem Haus und @faznet hat "die Mutter einer Klassenkameradin" ausgefragt. Bravo!
— BILDblog (@BILDblog) March 26, 2015
Dann gibt es auf der anderen Seite natürlich auch die Verschwörungstheoretiker mit absurden Szenarien, auf die ich hier nicht weiter eingehen werde. Den Angehörigen der Opfer bleibt zu wünschen, dass sie nicht unnötig belästigt werden und die Ursache zeitnah aufgedeckt wird.